Titel: Born to Run
Autor: Christopher McDougall
Genre: Sachbuch / Biografie / Abenteuer / Sport
Veröffentlichungsdatum: 2009
Seitenzahl: 287
Inhalt
“Born to Run” ist mehr als nur ein Buch über das Laufen. Christopher McDougall nimmt die Leser*innen mit auf eine faszinierende Reise, die die Welt des Ultralaufs und die Geheimnisse der Tarahumara-Indianer aus den Copper Canyons in Mexiko enthüllt. Diese geheimnisvolle Gruppe von Menschen ist bekannt für ihre unglaubliche Ausdauer und Fähigkeit, Distanzen von über 100 Meilen ohne Schuhe und ohne Verletzungen zu laufen.
ACHTUNG: Wer ein sachliches/wissenschaftliches Buch über Laufen erwartet wird enttäuscht. Es ist mehr Geschichte und Abenteuer!
Zusammenfassung
Die Erzählung beginnt mit McDougalls eigener Frustration über seine ständigen Laufverletzungen und der Suche nach einer Lösung. Diese Suche führt ihn zu den Tarahumara und ihrer einzigartigen Laufkultur. Im Laufe des Buches stellt McDougall verschiedene Charaktere vor, darunter den mysteriösen Caballo Blanco, der ihn tiefer in die Welt der Tarahumara einführt. Das Buch kombiniert wissenschaftliche Forschung, persönliche Erzählungen und historische Hintergründe, um die Leser*innen in die Welt des natürlichen Laufens einzuführen.
Hauptthemen
- Natürlicher Laufstil: McDougall argumentiert, dass moderne Laufschuhe mehr Schaden als Nutzen anrichten und dass Menschen von Natur aus zum Laufen geboren sind.
- Kultur und Tradition: Die Lebensweise und Lauftradition der Tarahumara stehen im Mittelpunkt des Buches.
- Wissenschaft und Forschung: McDougall integriert Erkenntnisse aus der Evolutionsbiologie und Biomechanik, um seine Argumente zu untermauern.
- Abenteuer und Entdeckung: Das Buch ist auch eine spannende Abenteuergeschichte, die von McDougalls eigenen Erlebnissen und Begegnungen geprägt ist.
Stil und Struktur
Christopher McDougall schreibt in einem fesselnden und leicht verständlichen Stil. Seine lebendigen Beschreibungen und humorvollen Anekdoten machen das Buch zu einer unterhaltsamen und lehrreichen Lektüre. Die Kapitel sind so strukturiert, dass sie sowohl wissenschaftliche Erkenntnisse als auch persönliche Geschichten nahtlos miteinander verweben.
Persönliche Meinung
“Born to Run” ist inspirierend und motivierend zugleich. Es hat meine Sicht auf das Laufen und die Bedeutung von Bewegung grundlegend verändert. Besonders beeindruckend fand ich die Geschichten der Tarahumara und ihre tiefgründige Philosophie des Laufens. Das Buch regt dazu an, den eigenen Laufstil zu überdenken und vielleicht sogar die Laufschuhe ganz wegzulassen.
Allerdings ist auch Vorsicht geboten! “Born to Run” ist so etwas wie die Bibel des Barfusslaufens und hat eine regelrechte Debatte zwischen den Anhängern und Kritikern des Barfusslaufens ausgelöst. Das Buch suggeriert, dass Barfusslaufen der einzig wahre Laufstil sei. Als ich diese Idee in meiner Laufgruppe ansprach, wurde schnell deutlich, dass die Meinungen stark auseinandergehen. Es hagelte Argumente sowohl dafür als auch dagegen.
Wie mit so vielen Dingen im Leben gilt: Jeder Mensch und jeder Körper ist anders. Für manche funktioniert Barfusslaufen hervorragend, während es für andere nicht die optimale Lösung ist. Niemand sollte sich gedrängt fühlen, einen bestimmten Laufstil anzunehmen. Es ist wichtig, auf seinen eigenen Körper zu hören und das zu tun, was sich am besten anfühlt.
Wer jedoch eine leichte, spannende Lektüre sucht, die eine faszinierende Mischung aus Wissenschaft, Geschichte und Kultur bietet, wird mit “Born to Run” sehr zufrieden sein. Es ist ein Buch, das nicht nur Laufbegeisterte inspiriert, sondern auch dazu anregt, die eigenen Grenzen und Überzeugungen zu hinterfragen.
Fazit
“Born to Run” ist ein Muss für alle Laufbegeisterten und diejenigen, die es werden wollen. Es bietet eine perfekte Mischung aus Abenteuer, Wissenschaft und Inspiration. McDougalls Erzählweise zieht die Leser*innen in den Bann und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.