• 7 Gründe am Morgen zu joggen

    7 Gründe am Morgen zu joggen

    Seit wahrscheinlich 3 Jahren mache ich mein Morgentraining am morgen. Früh am morgen. Vor dem Arbeiten am Morgen. Das führt dazu, dass ich im Winter so gut wie nie bei Tageslicht trainiere und immer stets mit meiner Stirnlampe durch den Wald stolpere. Besonders im Winter ist es kalt und widerlich und braucht Überwindung und auch im Sommer würde ich lieber noch ein paar Minuten länger schlafen.

    Früher Vogel fängt den Wurm, oder so.

    Ich finde jedoch, es gibt einige gute Gründe fürs Morgentraining:

    1. Den Tag mit einem Erfolgserlebnis starten

    Gibt es etwas Besseres, als den Tag direkt mit einem kleinen Triumph zu beginnen? Während andere noch mit verschlafenen Augen nach dem Wecker tasten, hast du den inneren Schweinehund bereits besiegt. Yes! Die erste Challenge des Tages ist gemeistert – und dieses Gefühl nimmt dich mit. Du startest nicht nur wach, sondern auch mit einem kleinen, aber kraftvollen Erfolgsmoment in den Tag. Und genau dieser Schwung sorgt dafür, dass du dich auch in anderen Bereichen motivierter und energiegeladener fühlst. Ein starker Morgen für einen starken Tag!

    2. Keine anderen Termine

    Die Abende sind oftmals mit allen möglichen Verpflichtungen vollgepackt: Elternabende, Geschäftsessen, Vereinssitzungen und und und. Eine Regelmässigkeit reinzubringen ist zumindest in meinem Leben so gut wie unmöglich.

    Meetings, welche um 6 Uhr starten, kann ich an einer Hand abzählen. Es gibt sie auch, aber seeeeeehr selten.

    3. Nimmt keine Zeit von der Familie weg

    Während du draussen auf den Trails unterwegs bist, schlummern die Kids noch friedlich oder wachen langsam auf. Tagsüber frisst die Arbeit schon genug Zeit – da will ich die kostbaren Abendstunden nicht mit Laufen, sondern mit meiner Familie verbringen. Gemeinsam essen, spielen, lachen – das sind die Momente, die zählen. Der Morgenlauf gibt mir die Energie für genau diese Zeit!

    4. Angenehm kühl – der Sommerbonus

    Dieser Punkt zählt zwar vor allem im Sommer – dafür aber doppelt! Während am Nachmittag die Hitze wie eine Wand auf dich drückt, ist der Morgen meist angenehm frisch. Mit etwas Glück sogar richtig kühl. Kein brutzelnder Asphalt, keine stickige Luft – nur die perfekte Temperatur für einen energiegeladenen Lauf. Und das Beste: Die Sonne steht noch tief, sodass dein Kreislauf geschont wird und du dich leichter fühlst als bei einem schweisstreibenden Nachmittagstraining.

    Kleiner Wermutstropfen? Im Winter wird’s dafür knackig kalt. Aber genau das ist die Challenge! Und hier kommt wieder dein Disziplin-Muskel ins Spiel. 😉

    5. Verbessert Disziplin

    Regen, Wind, Schnee – keine Ausreden! Wer frühmorgens in der Dunkelheit und Kälte das warme Bett verlässt, trainiert nicht nur seinen Körper, sondern auch seine mentale Stärke. Disziplin ist wie ein Muskel: Je öfter du ihn forderst, desto stärker wird er. Jeder Morgenlauf ist eine kleine Trainingseinheit für den Kopf. Wenn du es schaffst, dich aus dem Bett zu schälen, während die Welt noch schläft, dann schaffst du auch den Rest des Tages mit Leichtigkeit. Und genau dieses Mindset zahlt sich aus – nicht nur beim Laufen, sondern in jedem Lebensbereich!

    6. Stoffwechsel ankurbeln – Der Turbo-Start in den Tag

    Ein Morgenlauf ist wie ein Kickstart für deinen Stoffwechsel. Während viele noch verschlafen ihren ersten Kaffee trinken, hast du deinen Körper längst in den Aktiv-Modus gebracht. Durch die Bewegung kurbelt dein Kreislauf die Fettverbrennung an, dein Körper schaltet auf Energieproduktion und du fühlst dich wacher, fokussierter und einfach lebendiger. Der Nachbrenneffekt sorgt dafür, dass dein Körper auch Stunden nach dem Lauf noch auf Hochtouren läuft – ein echter Booster für deine Fitness und dein Wohlbefinden!

    7. Herrliche Sonnenaufgänge – Magie am Morgen

    Zu guter Letzt: Gibt es etwas Schöneres, als die ersten Sonnenstrahlen zu erleben, während die Welt langsam erwacht? Wenn die Sonne gemächlich über die Baumwipfel kriecht, den Himmel in warme Farben taucht und der Nebel noch sanft über den Feldern liegt – das sind Momente, die man nicht vergisst.

    Wenn die Strahlen durch verhangene Nebelschwaden im Wald brechen, glitzert die Natur wie verzaubert. Die Luft ist frisch, die Stille fast greifbar, nur das Knirschen deiner Schritte begleitet dich. Genau diese Augenblicke machen das frühe Aufstehen so lohnenswert. Ein Naturspektakel, das dir kein Netflix-Film bieten kann – und du hast es ganz für dich allein.

  • Warum Gewohnheit nicht alles leicht macht

    Warum Gewohnheit nicht alles leicht macht

    Heute nehme ich mir vor, mit einem Mythos aufzuräumen: Dass schwierige Dinge mit der Zeit und Gewohnheit automatisch einfacher werden.

    6:00 – Mein Fenix 7X vibriert sanft am Arm und dennoch bin ich sofort wach und erahne, was mir blüht, was ich mir selbst antue. 10 Minuten liegen noch drin.

    Hätte ich doch am Abend vorher das Handy früher ausgeschaltet und diese 30 Minuten in Schlaf investiert, anstatt zu versuchen ans Ende meines Facebook Feeds zu scrollen. Es rächt sich jedes Mal und jedes Mal verspreche ich mir, dass ich es nicht mehr tue. … mehr oder weniger erfolgreich.

    Und schon vibriert es wieder. Jetzt aber wirklich raus, sonst reicht die Zeit nicht. Der Gang auf den Morgenthron. Whatsapp checken. Wetter checken.

    Mist. Ich starre auf die Wetter-App und stelle fest: Der Tag wird nicht einfacher.

    Das grosse „Warum?“ am Morgen

    Angeblich regnet es und es wären lediglich 4° C. Super. Warum tue ich mir das an? Will ich wirklich in diese natürlich Folterkammer raus? Mit Regenschutz bin ich nass und ohne auch und frieren werde ich sicher aus. Warum nicht lieber noch ein bisschen schlafen oder ein paar Minuten früher den Arbeitsplatz im Homeoffice besetzen?

    Aus purer Gewohnheit ziehe meine Sportsachen an und mache mich bereit, in die eisige Morgenkälte zu treten und renne los. Nach 5 Minuten ist alles vergessen und ich geniesse die Zeit. In der Dunkelheit finde ich eine Ruhe, die mir der Tag oft nicht bietet.“. Es gibt lediglich ein paar arme Hundebesitzer, die sich so früh am Morgen herauswagen, ansonsten treffe ich niemanden an.

    Mein Ziel ist der Wald, wo ausser ein paar leuchtende Augen in der Dunkelheit absolut niemand ist. Ich geniesse diese Zeit, verbringe sie meistens mit einem Hörbuch. Manchmal gönne ich mir auch den Luxus, einfach den eigenen Gedanken nachzuhängen.

    Ein Fazit: Gewohnheit hilft, aber ist kein Allheilmittel

    Genau in solchen Momenten frage ich mich, warum alle immer sagen, mit der Gewohnheit werde es einfacher. Vielleicht, aber die Versuchung liegenzubleiben ist immer da. Die verräterischen Gedanken, die mich wieder ins Bett zerren wollen, werden von der Gewohnheit nicht verbannt und so kämpfe ich regelmässig am Morgen dagegen an.

    Vielleicht demotiviert dich das jetzt? Vielleicht ist es aber auch ein Ansporn, zu wissen, dass es eben einfach so ist.

    Ohne Fleiss kein Preis

    So sagt man im Volksmund, und im Trailrunning könnte es kaum treffender sein. Ohne die nötigen Kilometer in den Beinen bleibt die nächste lange (Tor)Tour nur ein Traum. Doch was könnte schöner sein, als einen neuen Trail inmitten einer malerischen Landschaft zu entdecken? Über Wiesen und Berge zu laufen, die Natur zu spüren und sich mit jedem Schritt lebendig zu fühlen – das ist meine Motivation.

    Ich weiss jedoch auch: Diese Momente der Freiheit und des Glücks sind nur möglich, wenn ich die Grundlage dafür schaffe. Mit Ausdauer, Disziplin und der Bereitschaft, jeden Schritt zu machen – selbst an Tagen, an denen der innere Schweinehund laut bellt. Nur dann wartet am Ende der Weg die Belohnung, die keine Worte beschreiben können.

    … der Frühling kommt bald.

  • Sky-Training in der Stadt: Ein Geheimtipp für Bergsportler

    Sky-Training in der Stadt: Ein Geheimtipp für Bergsportler

    In den endlosen Weiten der Großstadt hohe Berge und natürliche Steigungen zu finden, mag auf den ersten Blick unmöglich erscheinen. Die Landschaft ist meist flach und die Möglichkeiten für klassisches Bergtraining sind begrenzt. Doch wer denkt, dass urbane Zentren nicht das Richtige für Bergsportbegeisterte sind, könnte überrascht werden. Denn genau hier, im Herzen der Stadt, verbergen sich ungenutzte Trainingsmöglichkeiten: die Wolkenkratzer.

    Die unerwartete Trainingsmöglichkeit: Treppensteigen in Wolkenkratzern

    Die meisten Großstädte sind nicht gerade für ihre hohen Berge bekannt, aber was ihnen an natürlichen Steigungen fehlt, machen sie durch ihre imposanten Wolkenkratzer wett. Diese gigantischen Gebäude bieten eine hervorragende Infrastruktur für ein intensives Bergtraining. Zwar mag der Pfad – das Treppenhaus – nicht besonders malerisch oder technisch anspruchsvoll sein, doch es ist die direkte Herausforderung, die in die Muskeln geht und einen angenehmen Mix aus Kraft- und Cardiotraining darstellt.

    Warum Sky-Training eine effektive Trainingsmethode ist

    Das sogenannte Sky-Training nutzt die vertikale Komponente der Hochhäuser für ein effektives Intervalltraining. Während das Ersteigen der Treppen den Puls in die Höhe schnellen lässt und intensiv die Ausdauer sowie die Beinmuskulatur fordert, bietet der Abstieg eine ideale Phase zur Erholung. Dieses Wechselspiel zwischen Anstrengung und Entspannung macht das Training besonders effektiv und abwechslungsreich.

    Persönliche Erfahrungen und praktische Tipps

    Ich habe erst kürzlich mein Training in einem dieser urbanen Giganten absolviert. Die 21 Stockwerke des Gebäudes, gekrönt von einer herrlichen Dachterrasse, boten nicht nur eine atemberaubende Aussicht, sondern auch die perfekte Kulisse für mein Workout. Obwohl es „nur“ 70 Meter waren, habe ich durch dreimaliges Auf- und Absteigen insgesamt 210 Höhenmeter zurückgelegt – und das in nur 25 Minuten.

    Für alle, die dieses Training ausprobieren möchten, hier einige Tipps:

    1. Wähle das richtige Gebäude: Nicht alle Hochhäuser sind öffentlich zugänglich. Suche nach Gebäuden mit einer öffentlich zugänglichen Treppe oder solchen, die spezielle Events wie Treppenläufe anbieten.
    2. Achte auf die Sicherheit: Treppensteigen kann, besonders bei schnellem Tempo, rutschig sein. Gutes Schuhwerk und eine sorgfältige Technik sind wichtig.
    3. Setze realistische Ziele: Beginne mit einer machbaren Anzahl an Stockwerken und steigere dich allmählich. Höre auf deinen Körper und passe das Training an dein Fitnesslevel an.
    4. Nutze Hilfsmittel: Ein Pulsmesser kann sehr nützlich sein, um deine Intensität zu überwachen und sicherzustellen, dass du im richtigen Herzfrequenzbereich trainierst.

    Fazit: Urbane Berge als Trainingsalternative

    Sky-Training bietet eine hervorragende Möglichkeit, die urbane Umgebung für das Bergtraining zu nutzen. Es ist eine effiziente Methode, um Kraft und Ausdauer zu steigern, und bietet eine willkommene Abwechslung zum alltäglichen Laufbandtraining oder den üblichen Runden im Park. Also, warum nicht das nächste Workout in die Höhe verlagern und die Treppen eines nahen Wolkenkratzers erklimmen? Es könnte genau die Herausforderung sein, die dein Training auf das nächste Level bringt.

    Sogar Runners World hat darüber geschrieben. Ganz daneben kann ich also nicht liegen.

  • MAF-Training: Der Schlüssel zu nachhaltiger Leistungssteigerung im Trailrunning

    MAF-Training: Der Schlüssel zu nachhaltiger Leistungssteigerung im Trailrunning

    Als Trailrunner suchen wir ständig nach Methoden, um unsere Leistung zu verbessern, unsere Ausdauer zu erhöhen und gleichzeitig unser Verletzungsrisiko zu minimieren. Eine Methode, die in den letzten Jahren an Popularität gewonnen hat, ist das MAF-Training, entwickelt von Dr. Phil Maffetone. Dieser Ansatz betont die Bedeutung der aeroben Basis und wie sie durch Training bei einer spezifischen Herzfrequenz, die maximale aerobe Funktion (Maximum Aerobic Function), optimiert werden kann. In diesem Kapitel erläutern wir die Grundlagen des MAF-Trainings und warum es besonders für Trailrunner geeignet ist.

    1. Grundlagen des MAF-Trainings

    Das MAF-Training basiert auf der Prämisse, dass das Training bei einer bestimmten Herzfrequenz, die speziell auf die maximale aerobe Funktion abgestimmt ist, die aerobe Kapazität, Fettverbrennung und Ausdauer verbessern kann, ohne dass der Körper durch zu hohe Belastungen überfordert wird. Die MAF-Herzfrequenz wird typischerweise mit einer einfachen Formel berechnet: 180 minus das Lebensalter. Von diesem Ergebnis werden dann Anpassungen basierend auf dem individuellen Fitnessniveau und Gesundheitszustand vorgenommen:

    • Wenn du dich in einem exzellenten Zustand befindest und keine Medikamente nimmst, keine chronischen Erkrankungen hast und regelmäßig trainierst, kannst du 0 bis 5 Schläge hinzufügen.
    • Wenn du regelmässig trainierst, aber an kleinen gesundheitlichen Problemen leidest, behalte die Basisformel bei.
    • Wenn du gerade erst mit dem Training beginnst oder von einer Erkrankung genesen bist, ziehe 5 bis 10 Schläge ab.
    MAF-Training mit der MAF Formel

    Diese personalisierte Herzfrequenz stellt sicher, dass du im optimalen Bereich trainierst, um deine aerobe Gesundheit zu verbessern, ohne in das anaerobe Training einzusteigen, das zu Übertraining und Erschöpfung führen kann.

    2. Die Vorteile des MAF-Trainings für Trailrunner

    Trailrunning stellt einzigartige Anforderungen an den Körper, von der Bewältigung unebener Oberflächen bis hin zur Anpassung an unterschiedliche Höhen. Das Training im MAF-Herzfrequenzbereich hilft, eine starke aerobe Basis zu entwickeln, die nicht nur die Ausdauer erhöht, sondern auch die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden fördert. Durch das Fokussieren auf eine niedrigere Intensität kann der Körper effizienter Fett als Hauptenergiequelle nutzen, was besonders auf langen Läufen von Vorteil ist.

    Erhöhung der aeroben Kapazität

    Einer der Hauptvorteile des MAF-Trainings ist die Steigerung der aeroben Kapazität. Durch regelmäßiges Training in deinem individuell angepassten Herzfrequenzbereich kannst du deine aerobe Basis signifikant verbessern. Eine stärkere aerobe Basis bedeutet, dass du längere Distanzen zurücklegen kannst, ohne zu ermüden. Dies ist besonders wichtig für Trailrunner, die oft stundenlang auf anspruchsvollen Strecken unterwegs sind.

    Verbesserung der Fettverbrennung

    Das MAF-Training fördert auch die Fähigkeit des Körpers, Fett effizient zu verbrennen. Durch das Training bei einer niedrigeren Intensität, die hauptsächlich aerob ist, lernt dein Körper, Fett als primäre Energiequelle zu nutzen, anstatt sich auf begrenzte Glykogenspeicher zu verlassen. Dies ist besonders vorteilhaft bei Langstreckenläufen, wo eine effiziente Fettverbrennung entscheidend ist, um Energie über längere Zeiträume hinweg aufrechtzuerhalten.

    Reduzierung des Verletzungsrisikos

    Ein weiterer wichtiger Vorteil des MAF-Trainings ist die Reduzierung des Verletzungsrisikos. Da dieses Training Stress und Überbelastung des Körpers vermeidet, können Trailrunner ihr Verletzungsrisiko minimieren. Dies ist besonders wichtig in einem Sport, der durch unebenes Gelände und wechselnde Untergründe gekennzeichnet ist, welche die Gelenke und Muskeln stark beanspruchen können.

    Nachhaltigkeit des Trainings

    MAF-Training ist nicht nur effektiv, sondern auch nachhaltig. Es ermöglicht Trailrunnern, konsequent und ohne Burnout oder Übertraining zu trainieren. Diese Nachhaltigkeit ist entscheidend für langfristigen Erfolg und fortlaufende Verbesserungen in der Sportart.

    3. Ausrüstung und Tools für effektives MAF-Training

    Um das MAF-Training optimal zu nutzen, ist es wichtig, die richtigen Tools und Ausrüstungen zur Verfügung zu haben. Diese unterstützen nicht nur bei der Überwachung der Trainingsintensität, sondern auch bei der Analyse und Optimierung der Trainingseinheiten. In diesem Kapitel stellen wir eine Auswahl von Geräten und Anwendungen vor, die speziell für das MAF-Training im Trailrunning empfohlen werden.

    Herzfrequenzmesser

    Ein unverzichtbares Tool für das MAF-Training ist der Herzfrequenzmesser. Er ermöglicht es, während des Laufens die Herzfrequenz genau zu überwachen und sicherzustellen, dass sie innerhalb des berechneten MAF-Bereichs bleibt.

    • Brustgurt-Sensoren: Diese gelten als besonders genau. Sie werden um die Brust getragen und messen direkt die elektrische Aktivität des Herzens.
    • Armband-Sensoren: Diese sind komfortabler zu tragen und für viele Läufer ausreichend genau. Sie messen die Herzfrequenz über optische Sensoren am Handgelenk.

    Laufuhren und Smartwatches

    Moderne Laufuhren und Smartwatches sind mit integrierten Herzfrequenzmessern und GPS ausgestattet, was sie zu idealen Begleitern für das MAF-Training macht. Sie bieten nicht nur Daten zur Herzfrequenz, sondern auch zur Laufstrecke, Geschwindigkeit und oft auch zur Höhenlage.

    • Garmin Forerunner oder Fenix: Bietet umfassende Analysen und Anpassungsoptionen, ideal für ernsthafte Trailrunner.
    • Polar Vantage: Bekannt für seine präzise Herzfrequenzmessung und robuste Bauweise.

    ACHTUNG: Die Armband-Sensoren können auch sehr ungenau sein. Wenn du auf der sicheren Seite sein willst, empfehle ich unbedingt einen Brustgurt-Sensor

    Apps und Software

    Verschiedene Apps und Softwareprogramme können helfen, das MAF-Training zu planen, zu überwachen und zu analysieren.

    • Strava: Bietet neben der Routenverfolgung auch Funktionen zum Setzen von Herzfrequenzzonen und zur Leistungsanalyse.
    • TrainingPeaks: Spezialisiert auf die Planung und Analyse von Trainingsdaten, perfekt für die Überwachung des Fortschritts im MAF-Training.

    4. Die Herausforderungen des MAF-Trainings: Langsam starten und das Ego zähmen

    MAF-Training scheint auf den ersten Blick eine einfache Methode zu sein: Trainiere in einem niedrigen Herzfrequenzbereich, um deine aerobe Basis zu verbessern. Die Umsetzung kann jedoch überraschend anspruchsvoll sein. Besonders zu Beginn musst du dich darauf einstellen, ungewöhnlich langsam zu laufen. Dieses langsame Tempo kann sich fast quälend anfühlen, vor allem wenn du es gewohnt bist, andere Läufer hinter dir zu lassen. Bei diesem Training kann es genau umgekehrt sein, was durchaus an deinem Ego kratzen kann.

    Anpassung des Tempos in hügeligem Gelände

    Das Training in hügeligen oder ungleichmässigen Terrain bringt weitere Komplikationen mit sich. Da sich dein Puls ständig mit der Steigung ändert, musst du dein Tempo kontinuierlich anpassen. In vielen Fällen bedeutet das sogar, dass du auf steilen Anstiegen zum Marschieren übergehst, um deine Herzfrequenz im Zielbereich zu halten. Diese ständige Anpassung erfordert ein hohes Mass an Aufmerksamkeit und Disziplin, was das MAF-Training besonders in hügeligen Landschaften zu einer echten Herausforderung macht.

  • Vorbereitung auf mein 100 km Rennen unter 12h

    Vorbereitung auf mein 100 km Rennen unter 12h

    Ich war nie ein erfahrener Marathonläufer oder ein besonders eifriger Jogger, aber was mir nicht an Erfahrung fehlte, machte ich durch Willen und Durchsetzungsvermögen wett. Schon nach meinem ersten 100-km-Lauf in Biel, der eher enttäuschend verlief, wusste ich, dass ich es noch einmal versuchen musste.

    Vor etwa zehn Jahren hatte ich schon einmal einen Versuch gestartet. Mit gerade mal knapp 700 km Vorbereitung (in 6 Monaten) ging ich an den Start. Ich arbeitete an jenem Freitag ganz normal und fuhr dann mehr oder weniger direkt von der Arbeit nach Biel.

    Das Ziel erreichte ich zwar, aber es war ein Kampf auf Händen und Füßen, entweder in 14,5 oder 15,5 Stunden. Es war eine Tortur, und die letzten Kilometer fühlten sich an wie weitere 100 km.

    Vorbereitung für meinen 2. 100-km-Lauf

    So habe ich im 2022 nochmals einen Anlauf gemacht, doch dieses Mal mit viel besserer Vorbereitung. Hier ein paar Tipps:

    • Meine Grundlagen waren massiv besser. Im 2021 bin ich bereits ca. 2000 km gerannt. Das waren doch einige Stunden und eine solide Grundlage, auf die ich aufbauen konnte.
    • Als gezielte Vorbereitung habe ich in den Monaten Januar bis Mai 1200 km gemacht, davon die letzten 12 Wochen gezielt mit einem Trainingsplan
    • Ich habe gezielt während dem Training gegessen und getrunken, was gar nicht so einfach war.

    Trainingsplan

    Als Grundlage für meinen Trainingsplan habe ich einen Plan Wolfgang Olbrich genommen.

    Aktuelles Marathonleistungsniveau:3:59 Stunden
    Wöchentliches Zeitbudget:6 – 12 Stunden
    Trainingstage pro Woche:3 – 5
    Kilometerumfänge:von 52 – 126 km
    Gesamtkilometer, inkl. Wettkampf:613 km
    Alternativtraining:z.B. Fahrrad, Ergometer, Schwimmen, jedoch im regenerativen Bereich!

    1. Woche (55 km)

    WochentagEinheitBemerkung
    MontagRuhetag/Alternativtraining
    Dienstag15 km IDLca. 6:20 min/km, 80-85% HF max.
    MittwochRuhetag/Alternativtraining
    Donnerstag4 x 1 km IV
    je 2 km Ein- und Auslaufen, 600 Meter Trabpause
    ca. 5:45 min/km, über 90% HF max.
    FreitagRuhetag/Alternativtraining
    SamstagRuhetag/Alternativtraining
    Sonntag30 km EDLca. 7:00 min/km, 75-80% HF max.

    2. Woche (64 km)

    WochentagEinheitBemerkung
    MontagRuhetag/Alternativtraining
    Dienstag10 km TDLca. 6:00 min/km, 85-90% HF max.
    MittwochRuhetag/Alternativtraining
    Donnerstag2 x 2 km IVje 2 km Ein- und Auslaufen, 1 km Trabpauseca. 5:45 min/km, über 90% HF max.
    FreitagRuhetag/Alternativtraining
    Samstag10 km EDLca. 7:00 min/km, 75-80% HF max.
    Sonntag35 km EDLca. 7:00 min/km, 75-80% HF max.

    3. Woche (77 km)

    WochentagEinheitBemerkung
    MontagRuhetag/Alternativtraining
    Dienstag10 km TDLca. 6:00 min/km, 85-90% HF max.
    MittwochRuhetag/Alternativtraining
    Donnerstag2 x 3 km IV
    je 2 km Ein- und Auslaufen, 2 km Trabpause
    ca. 5:45 min/km, über 90% HF max.
    FreitagRuhetag/Alternativtraining
    Samstag15 km EDLca. 7:00 min/km, 75-80% HF max.
    Sonntag40 km EDLca. 7:00 min/km, 75-80% HF max.

    4. Woche (52 km / Regenerationswoche)

    WochentagEinheitBemerkung
    MontagRuhetag/Alternativtraining
    Dienstag15 km IDLca. 6:20 min/km, 80-85% HF max.
    MittwochRuhetag/Alternativtraining
    Donnerstag12 km FSmind. 3 verschiedene Tempi
    FreitagRuhetag/Alternativtraining
    SamstagRuhetag/Alternativtraining
    Sonntag25 km EDLca. 7:00 min/km, 75-80% HF max.

    5. Woche (82 km)

    WochentagEinheitBemerkung
    MontagRuhetag/Alternativtraining
    Dienstag15 km TDLca. 6:00 min/km, 85-90% HF max.
    MittwochRuhetag/Alternativtraining
    Donnerstag3 x 2 km IV
    je 2 km Ein- und Auslaufen, 1 km Trabpause
    ca. 5:45 min/km, über 90% HF max.
    FreitagRuhetag/Alternativtraining
    Samstag15 km EDLca. 7:00 min/km, 75-80% HF max.
    Sonntag40 km EDL
    Alternativ: Trainingsmarathon im EDL-Tempo!
    ca. 7:00 min/km, 75-80% HF max.

    6. Woche (97 km)

    WochentagEinheitBemerkung
    MontagRuhetag/Alternativtraining
    Dienstag15 km TDLca. 6:00 min/km, 85-90% HF max.
    MittwochRuhetag/Alternativtraining
    Donnerstag3 x 3 km IVje 2 km Ein- und Auslaufen, 2 km Trabpauseca. 5:45 min/km, über 90% HF max.
    FreitagRuhetag/Alternativtraining
    Samstag15 km EDLca. 7:00 min/km, 75-80% HF max.
    Sonntag50 km EDLAlternativ: Trainingsultra über 50 km im EDL-Tempo!ca. 7:00 min/km, 75-80% HF max.

    7. Woche (60 km, Tapering)

    WochentagEinheitBemerkung
    MontagRuhetag/Alternativtraining
    Dienstag10 km IDLca. 6:20 min/km, 80-85% HF max.
    Mittwoch10 km EDLca. 7:00 min/km, 75-80% HF max.
    DonnerstagRuhetag/Alternativtraining
    Freitag20 km EDLca. 7:00 min/km, 75-80% HF max.
    SamstagRuhetag/Alternativtraining
    Sonntag20 km EDLca. 7:00 min/km, 75-80% HF max.

    8. Woche (126 km, Tapering und Wettkampf)

    WochentagEinheitBemerkung
    MontagRuhetag/Alternativtraining
    Dienstag10 km EDLca. 7:00 min/km, 75-80% HF max.
    Mittwoch8 km EDLca. 7:00 min/km, 75-80% HF max.
    DonnerstagRuhetag/Alternativtraining
    Freitag5 km EDLca. 7:00 min/km, 75-80% HF max.
    Samstag3 km EDLca. 7:00 min/km, 75-80% HF max.
    Sonntag100 km EDL Wettkampfca. 7:10 min/km = 11:56:40h

    Rückblickend

    Ich muss zugeben, dass ich nicht immer voll durchhalten konnte. Hier und da musste ich aufgrund von Zeitmangel eine Trainingseinheit auslassen. Aber die wirklich langen Läufe, die habe ich mir nicht nehmen lassen.

    Anscheinend hat sich diese Strategie ausgezahlt, denn ich überquerte die Ziellinie nach ziemlich genau 11:55 Stunden. Meine Beine brannten wie Feuer und das Treppensteigen war danach fast unmöglich, aber das Ziel hatte ich erreicht. Diese Erfahrung war mehr als nur ein körperlicher Triumph – es war eine Demonstration mentaler Stärke und Ausdauer. Trotz der Schmerzen und Erschöpfung, die ich in den letzten Kilometern spürte, trieb mich die Vorstellung, die Ziellinie zu überqueren, immer weiter voran. Es war ein Moment purer Erfüllung, als ich endlich das Ziel erreichte – ein Beweis dafür, dass Willenskraft und Hartnäckigkeit sich letztendlich auszahlen.