Doping ist ein Phänomen, das seit Jahren in vielen Sportarten verbreitet ist. Zwar hat man schon lange nichts mehr vom Radsport gehört, aber solange es Wettbewerb gibt, wird Doping wohl auch ein Thema sein, auch wenn nicht mehr ganz so präsent in den Medien. Nun hat dieses kontroverse Thema auch den Ultrasport erreicht. Diese kleine, fast familiäre Community wird wohl zukünftig mehr damit zu tun haben. Je populärer die Sportart wird und je mehr Geld in den Sport fließt, umso größer die Versuchung.
Die Gefühle, die da abgehen, sind ganz chaotisch und verrückt. Man erlebt Höhen und Tiefen, und wenn man 10, 20, 30 oder mehr Stunden auf den Füßen ist, dann wird man irgendwie ein anderer Mensch. Gute Manieren verschwinden, und es bleibt der nackte Mensch… und der ist halt nicht immer freundlich und lieb.
Was passiert, wenn der Drang zu gewinnen die moralischen Grenzen überschreitet? Der jüngste Skandal um Joasia Zakrzewski (Story dazu auf Spiegel.de), eine führende Ultramarathon-Läuferin, die wegen der Nutzung eines Autos in einem 50-Meilen-Rennen gesperrt wurde, wirft ein grelles Licht auf diese Frage. Es ist mehr als nur ein Regelverstoß; es ist ein Symbol für die dunkle Seite des menschlichen Ehrgeizes.
Dieser Vorfall lässt uns über die Essenz des Sports nachdenken. Ultramarathons sind bekannt für ihre rohe, unverfälschte Herausforderung – ein Kampf gegen die eigene physische und psychische Grenze. Wenn Athleten zu unlauteren Mitteln greifen, wird das Wesen dieses Sports entstellt. Es geht nicht mehr nur um Ausdauer und Willenskraft, sondern um Betrug und Täuschung.
Interessanterweise hat sich der Ultrasport lange Zeit als eine Bastion der Reinheit und Ehrlichkeit im Sport präsentiert. Eine Gemeinschaft, die auf gegenseitigem Respekt und der Liebe zur Herausforderung basiert. Doch mit dem Aufstieg des Sports und dem zunehmenden Geldfluss scheinen diese Werte ins Wanken zu geraten. Die Frage ist, ob der Ultrasport seine Seele bewahren kann, während er sich den Realitäten des modernen, kommerzialisierten Sports stellt.
Dabei ist auch die Rolle der Zuschauer und Sponsoren nicht zu unterschätzen. Sie fordern immer spektakulärere Leistungen und Rekorde. Dieser Druck kann bei einigen Athleten die Versuchung erhöhen, zu unerlaubten Mitteln zu greifen. Die Grenze zwischen dem Möglichen und dem Unmöglichen scheint zu verschwimmen, und mit ihr die Grenze zwischen Fairness und Betrug.
Abschließend lässt sich sagen, dass der Fall von Joasia Zakrzewski uns vor Augen führt, wie schnell die Integrität des Sports verloren gehen kann. Es ist eine Mahnung an uns alle – Athleten, Fans, Organisatoren und Sponsoren –, dass wir die Werte des Sports hochhalten und die Versuchung, zu unlauteren Mitteln zu greifen, widerstehen müssen. Der wahre Geist des Ultrasports muss erhalten bleiben, und das bedeutet mehr als nur das Überqueren der Ziellinie. Es geht um Respekt, Ehrlichkeit und die wahre Liebe zur Herausforderung.
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Die dunkle Seite des Ultramarathons: Wenn Siegeswille die Sportlichkeit überschattet
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Trailrunning für Einsteiger: Deine Ausrüstung
Trailrunning – eine Welt, in der sich herausfordernde Pfade, atemberaubende Natur und die Freude am Laufen vereinen. Wenn du mit dem Gedanken spielst, dich diesem faszinierenden Sport hinzugeben, bist du hier genau richtig. Trailrunning unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht vom herkömmlichen Straßenlauf, nicht nur durch das unebene und oft anspruchsvolle Gelände, sondern auch in Bezug auf Ausrüstung, Training und mentale Vorbereitung. In diesem Leitfaden führen wir dich durch die essenziellen Schritte und Ausrüstungsgegenstände, die du brauchst, um sicher und mit Freude in die Welt des Trailrunnings einzutauchen. Ob du dich auf abenteuerliche Bergpfade oder ruhige Waldwege begibst, wir helfen dir, bestens vorbereitet zu sein. Lass uns gemeinsam den Grundstein für ein erfüllendes Laufabenteuer in der Natur legen.
Für den Start empfehle ich die folgende Ausrüstung:
- Gute Schuhe
- Passende Kleidung
- Laufweste
- Stöcke
Die Liste liesse sich noch beliebig erweitern, aber für den Einstieg reichen 1, 2 und 3 mit der Option der Stöcke allemal.
Meine ersten Trailruns… 2h Tour mit 700 Höhenmeter. Super für den Anfang! 1. Die passenden Schuhe für Trailrunning
Beim Trailrunning sind die Schuhe mehr als nur Ausrüstung – sie sind dein wichtigster Partner. Hier sind einige Schlüsselaspekte, die du bei der Auswahl deiner Trailrunning-Schuhe berücksichtigen solltest:
- Grip und Traktion: Trailrunning-Schuhe sollten über eine robuste Sohle mit gutem Grip verfügen. Sie müssen auf verschiedenen Untergründen wie Matsch, Fels, Gras und feuchtem Boden sicheren Halt bieten. Achte auf ein tiefes und vielseitiges Profil, das für Stabilität auf unebenem Gelände sorgt.
- Schutz und Stabilität: Im Gegensatz zu Straßenlaufschuhen bieten Trailrunning-Schuhe zusätzlichen Schutz gegen Wurzeln, Steine und andere Hindernisse. Verstärkungen an Zehen und Seiten des Schuhs helfen, deine Füße vor Stößen und Abschürfungen zu schützen.
- Passform und Komfort: Trailrunning-Schuhe sollten bequem sein, aber auch eine sichere, umschließende Passform bieten, um ein Verrutschen des Fußes im Schuh zu verhindern. Dies ist besonders wichtig, da unebenes Gelände eine größere Herausforderung für deine Füße und Knöchel darstellt.
- Dämpfung und Unterstützung: Eine gute Dämpfung ist wichtig, um Stöße zu absorbieren, besonders auf härteren Untergründen. Jedoch sollte die Dämpfung nicht zu Lasten der Bodennähe und des Gefühls für den Trail gehen. Einige Läufer bevorzugen ein minimalistischeres Design für ein natürlicheres Laufgefühl.
- Wasserfestigkeit und Atmungsaktivität: Je nach deinen bevorzugten Laufbedingungen solltest du überlegen, ob du wasserdichte Schuhe brauchst. Beachte jedoch, dass wasserdichte Materialien oft auf Kosten der Atmungsaktivität gehen. Für wärmere Bedingungen oder trockene Trails sind atmungsaktive Schuhe eine bessere Wahl.
- Anpassung an spezifische Bedingungen: Überlege, auf welchen Arten von Trails du hauptsächlich laufen wirst. Schuhe für alpine Bedingungen unterscheiden sich von denen für Wald- oder Wüstenpfade.
- Marken und Modelle: Es gibt viele renommierte Marken, die spezialisierte Trailrunning-Schuhe herstellen. Es lohnt sich, verschiedene Modelle anzuprobieren und Bewertungen zu lesen, um das richtige Paar für deine individuellen Bedürfnisse zu finden.
- Pronation: Strassenschuhe gibt es oftmals mit Pronationsstützen. Bei den Trailrunning Schuhen findet man das kaum. Das liegt vor allem daran, dass beim Laufen im Gelände kaum ein Schritt dem Andern gleicht. Insofern fällt das ein bisschen weniger ins Gewicht.
Wahrscheinlich wirst du nicht drum herumkommen, mit der Zeit mehrere Paar Schuhe zu haben, die du je nach Tour auswählst:
- Mehr Traktion und Wasserfestigkeit im Winter
- Mehr Strassenschuh für einfaches Gelände
- Mehr Dämpfung für lange Touren
Denke daran, dass die perfekten Schuhe für dich von deinem persönlichen Laufstil, der Fußform und den spezifischen Anforderungen des Trailrunnings abhängen. Ein Besuch in einem spezialisierten Laufgeschäft, wo du eine professionelle Beratung und die Möglichkeit hast, verschiedene Schuhe auszuprobieren, ist oft eine gute Investition.
2. Die richtige Kleidung für Trailrunning
Neben den Schuhen ist die richtige Kleidung ein wesentlicher Bestandteil der Ausrüstung für Trailrunner. Da du dich in wechselnden Wetterbedingungen und Geländen bewegst, solltest du Kleidung wählen, die nicht nur bequem und funktional ist, sondern auch Schutz bietet. Hier sind einige Aspekte, die du berücksichtigen solltest:
- Schichtenprinzip: Beim Trailrunning ist es ratsam, sich nach dem Schichtenprinzip zu kleiden. Eine Basisschicht, die Feuchtigkeit vom Körper wegtransportiert, eine Isolationsschicht für Wärme und eine äußere Schicht, die Wind und Regen abhält, sind ideal für wechselnde Bedingungen.
- Atmungsaktive Materialien: Wähle Materialien, die atmungsaktiv sind und Feuchtigkeit effizient ableiten. Dies hält dich trocken und verhindert ein Auskühlen des Körpers, besonders bei längeren Läufen.
- Bewegungsfreiheit: Achte darauf, dass die Kleidung genügend Bewegungsfreiheit bietet, ohne zu scheuern oder zu reiben. Speziell für Trailrunning entwickelte Bekleidung bietet in der Regel einen guten Mix aus Flexibilität und Halt.
- Wetterangepasste Kleidung: Für kalte und nasse Bedingungen sind wasserdichte, aber atmungsaktive Jacken und Hosen empfehlenswert. In warmen Bedingungen sind leichte und luftige Kleidungsstücke ideal.
- Schutz vor der Sonne: Vergiss nicht, Kleidung zu tragen, die vor der Sonneneinstrahlung schützt, wie Hüte oder Caps und Kleidung mit UV-Schutz.
- Sichtbarkeit: Wenn du in den frühen Morgenstunden oder abends läufst, ist Kleidung mit reflektierenden Elementen wichtig, um deine Sichtbarkeit zu erhöhen.
- Zusätzliche Accessoires: Je nach Wetter und Gelände können Handschuhe, Mützen, Gamaschen oder Sonnenbrillen hilfreich sein, um deinen Lauf komfortabler zu gestalten.
Die Auswahl der richtigen Kleidung kann einen großen Einfluss auf dein Laufgefühl und deine Leistung beim Trailrunning haben. Sie sollte daher sorgfältig entsprechend den Bedingungen deiner Laufstrecke und der Wettervorhersage gewählt werden.
Die Bedeutung einer Laufweste beim Trailrunning
Beim Trailrunning, besonders bei längeren Strecken und abgelegenen Routen, ist eine Laufweste ein unverzichtbarer Begleiter. Sie bietet nicht nur Stauraum für das Nötigste, sondern auch Komfort und Sicherheit. Hier sind einige Schlüsselfaktoren, die du beim Kauf einer Laufweste beachten solltest:
- Leichtigkeit und Komfort: Eine gute Laufweste sollte leicht und bequem sein. Sie darf nicht scheuern oder drücken, auch nicht bei voller Beladung. Achte auf verstellbare Gurte, um eine perfekte Passform zu gewährleisten.
- Stauraum und Zugänglichkeit: Überlege, was du auf deinen Läufen mitnehmen musst. Eine Laufweste sollte genug Platz für Wasserflaschen, Snacks, eine kleine Erste-Hilfe-Ausrüstung, eine leichte Jacke und eventuell eine Karte oder ein Smartphone bieten. Wichtig ist, dass die Taschen leicht zugänglich sind, sodass du unterwegs nicht anhalten musst.
- Hydratationssystem: Viele Laufwesten sind mit einem Hydratationssystem ausgestattet oder dafür vorbereitet. Entscheide, ob du ein Blasensystem bevorzugst oder mit Wasserflaschen laufen möchtest. Beide Optionen sollten fest und sicher sitzen, ohne beim Laufen zu stören.
- Atmungsaktives Material: Da du beim Trailrunning schwitzt, sollte die Weste aus atmungsaktivem Material bestehen, um eine Überhitzung zu vermeiden. Gute Belüftung ist entscheidend für Komfort auf längeren Läufen.
- Sicherheitsmerkmale: Reflektierende Elemente für Läufe bei schlechten Lichtverhältnissen sind ein wichtiges Sicherheitsfeature. Einige Westen bieten auch Pfeifen oder Notfall-IDs.
- Anpassbarkeit: Eine Laufweste sollte flexibel sein, um sich an verschiedene Bedingungen und Bedürfnisse anzupassen. Sie sollte es ermöglichen, Schichten Kleidung hinzuzufügen oder zu entfernen und den Inhalt leicht umzuorganisieren.
- Haltbarkeit: Da Trailrunning oft unter rauen Bedingungen stattfindet, sollte die Weste aus strapazierfähigem Material bestehen, das Verschleiß standhält.
- Metallteile und Korrosionsbeständigkeit: Ein wichtiger Aspekt, der oft übersehen wird, ist die Qualität der Metallteile an der Laufweste. Mit Schweiß können diese Teile, wie Reißverschlussschieber und Schnallen, leicht korrodieren. Besonders wenn man nicht sorgfältig mit der Weste umgeht, kann es passieren, dass diese Metallteile schnell unbrauchbar werden. Achte daher auf hochwertige, korrosionsbeständige Materialien, um die Langlebigkeit deiner Laufweste zu gewährleisten. Es ist auch ratsam, die Weste nach jedem Lauf zu reinigen und zu trocknen, um Schweißablagerungen und damit einhergehende Korrosion zu vermeiden.
Eine gut ausgewählte Laufweste kann den Unterschied zwischen einem guten und einem großartigen Trailrunning-Erlebnis ausmachen. Sie erlaubt dir, alles Nötige bequem mitzunehmen, sodass du dich auf den Lauf und die umgebende Natur konzentrieren kannst.
4. Die Rolle von Laufstöcken beim Trailrunning: Eine optionale, aber nützliche Ausrüstung
Laufstöcke sind im Trailrunning zwar kein Muss, aber sie können in vielen Situationen eine wertvolle Unterstützung sein. Hier sind einige Überlegungen, warum und wann du Laufstöcke in Betracht ziehen solltest:
- Unterstützung beim Aufstieg: In steilem Gelände können Laufstöcke deine Beine entlasten, indem sie einen Teil deines Gewichts auf die Arme übertragen. Dies kann besonders bei langen Anstiegen hilfreich sein.
- Stabilität und Balance: Laufstöcke verbessern das Gleichgewicht und die Stabilität auf unebenen, rutschigen oder technisch anspruchsvollen Trails. Sie bieten zusätzliche Kontaktpunkte zum Boden, was besonders bei Flussüberquerungen oder beim Laufen auf losen Steinen nützlich sein kann.
- Entlastung bei Abstiegen: Beim Abstieg können Stöcke helfen, die Belastung auf Knie und Gelenke zu reduzieren. Dies ist besonders vorteilhaft bei langen Läufen oder wenn du bereits Probleme mit den Knien hast.
- Rhythmus und Tempo: Einige Läufer finden, dass das Benutzen von Stöcken ihnen hilft, einen gleichmäßigen Rhythmus zu halten und sogar ihr Lauftempo zu steigern.
- Material und Gewicht: Moderne Laufstöcke sind leicht und oft zusammenklappbar, was sie leicht zu transportieren macht. Achte auf Stöcke aus widerstandsfähigen Materialien wie Carbon oder Aluminium.
- Ergonomische Griffe und Handschlaufen: Komfortable Griffe und verstellbare Handschlaufen sind wichtig für eine effiziente Nutzung und um Blasen an den Händen zu vermeiden.
- Trainingsaspekt: Es erfordert etwas Übung, effektiv mit Stöcken zu laufen. Es lohnt sich, die Technik zu trainieren, damit du im Wettkampf oder auf langen Läufen von ihnen profitieren kannst.
- Individualität: Nicht jeder Läufer kommt mit Stöcken gleich gut zurecht. Manche finden sie hinderlich oder bevorzugen die freien Hände. Es ist eine persönliche Entscheidung, ob und wann Stöcke zum Einsatz kommen.
Laufstöcke sind also eine optionale, aber in vielen Fällen sinnvolle Ergänzung zur Trailrunning-Ausrüstung. Sie können das Laufen in schwierigem Gelände erleichtern, deine Sicherheit erhöhen und sogar dazu beitragen, deine Kraft effizienter einzusetzen. Es lohnt sich, verschiedene Modelle auszuprobieren und herauszufinden, ob sie für deinen Laufstil und deine bevorzugten Trails geeignet sind.
Fazit: Wenig, aber Wesentliches für den Trailrunning-Start
Für den Einstieg ins Trailrunning ist es nicht notwendig, sich mit Unmengen an Ausrüstung zu belasten. Der Schlüssel liegt in der Auswahl einiger wesentlicher Teile, wobei den Schuhen besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte. Eine sorgfältige Auswahl der Trailrunning-Schuhe kann einen signifikanten Unterschied in Bezug auf Komfort und Verletzungsprävention machen. Ein gut sitzender, für das Gelände geeigneter Schuh ist entscheidend für ein positives Lauferlebnis. Rucksack und funktionale Bekleidung sind zwar hilfreich und können das Laufen angenehmer machen, doch haben sie im Vergleich zu den Schuhen einen geringeren Einfluss auf deine Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Letztendlich geht es darum, mit der richtigen Grundausstattung ausgerüstet zu sein, damit du dich sicher und komfortabel auf den Trails bewegen kannst.
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Ein Tag im Zeichen des Trailrunnings: Aufstieg zum Hohtürli
21:45 — Zeit ins Bett zu gehen. Morgen wartet ein anstrengender Tag.
05:00 — Die Sonne kündet sich schon dezent am Horizont an. Weniger dezent der Wecker. Zeit zum Aufstehen, um den Tag auszunutzen und dem Hohtürli in der kühlen Morgenluft einen Besuch abzustatten.
07:20 — Abmarsch in Kandersteg an der Talstation. Die Gondeln hängen noch ruhig am Drahtseil und so ist die Versuchung klein. Erstes Etappenziel ist der Aussichtspunkt Heuberg, welcher 400 Meter über dem Oeschinensee thront.
Nathan legt ein mörderisches Tempo vor. Wir rennen förmlich den Berg hoch und werden nur von ein paar Ultraläufer überholt. Die Kompressionssocken, die Stöcke und das Ultra-irgend etwas Swiss Trail lassen jedoch keine Scham und Enttäuschung aufkommen. Die sind einfach fitter als ich.
Bald einmal passieren wird bereits die Bergstation und vor allem den Wegweiser “SAC Hütte Blüemlisalp — 4h”. Verblasste Erinnerungen an vergangene Skilager werden wach und obwohl diese Zeit 20 Jahre her ist und im Winter alles meterhoch mit Schnee zugedeckt ist, ist die Skipiste unverkennbar (sofern es immer noch eine ist).
Für uns geht es immer weiter nach oben. Im Schatten der Berge kommen wir gut voran und erklimmen bald einmal den Aussichtspunkt Heuberg. Zu unseren Füssen liegt still und (vermeintlich) kalt der Oeschinensee umringt von majestätischen Felsmassiven. Schon beeindruckend.
Interessanterweise hat der Oeschinensee keinen überirdischen Abfluss. Der Gedanke, wie lange es dauern würde, bis der See leer ist, wenn kein Wasser mehr reinfliesst beschäftigt mich während der ganzen Wanderung.
Ein bisschen Wasser, ein Brötchen, kurz die Aussicht geniessen und weiter gehts. Der Weg ist zwar ein schönes Ziel, aber der Gipfel, bzw. das Türli ist das Primärziel.
Schnell gehts weiter zur Oberbärgli Alp. Ein paar Kühe wollen uns den Weg versperren, doch mutig schreite ich voran. Ein bisschen mulmig ist mir schön beim Anblick der Hörner.
Zum Glück finden wir auch eine Wasserquelle vor. Frisches Bergwasser. Die Flasche ist schon halb leer und für den Gipfel und die Rückkehr ist jeder Tropfen wichtig.
Die Bäume haben wir bereits hinter uns gelassen. Auch Gras wird immer spärlicher und die wenigen Pflanzen, welche hier oben wachsen sehen ziemlich mitgenommen von der heissen Sonne aus (wahrscheinlich haben die sich das gleiche bei meinem Anblick gedacht).
Wir steigen weiter dem Himmelstor entgegen und treten in eine andere Welt ein. Die Hochgebiergswelt der Gletscher. Auge in Auge mit Blüemlisalpgletscher, der unsere rechte Seite flankiert. Mit Steigeisen, Pickel und Seil ausgerüstet wäre das sicher mal ein Abenteuer wert, aber vorerst bin ich ganz zufrieden Stein und Geröll unter meinen Füssen zu spüren.
Meine Beine werden langsam aber sicher müde und freuen sich über jedes kleine Wegstück, was nicht ganz so Steil ist. Immer hoch, immer hoch. Vielleicht wäre es auch langsam an der Zeit, ein paar neue BEQUEME Wanderschuhe zu kaufen und meine treuen Armeestiefel zu Gartenarbeit zu degradieren? Die Druckstellen sind mittlerweile auch klar und die eine oder andere Blase macht sich bemerkbar, aber was solls.
Die Sonne steigt von Stunde zu Stunde höher und scheint unbarmherzig auf die einsamen armen Wanderer herunter. Kaum jemand kommt von unten hoch, aber doch einige von oben runter. Meistens solche, welche in der SAC Hütte die Nacht verbracht werden.
Eine Übernachtung in einer SAC Hütte kommt auf meine Bucketlist. Check.
Die Landschaft ähnelt jetzt einer Mondlandschaft. Grau-Schwarz und weiss, überzogen vom blauen Himmel prägen das Bild und dann kommt sie: Die Treppe zum Himmelstor, oder wie haben das Led Zeppelin so schön gesagt:
There’s a lady who’s sure all that glitters is gold
And she’s buying a stairway to heaven.Na dann. Auf zur letzten Etappe. Jede Stufe bringt uns 20 cm dem Ziel entgegen und so trotten wir durch die Einöde des Hohtürli zu Fusse der Blüemlisalp.
Für den einen mag diese depressive, graue Trostlosigkeit keinen Funken Schönheit darstellen. Ich finde es faszinierend und ein Zeichen für die Wunder dieser Welt. Die Felsen, welche ihre Finger ins blaue Himmelszelt recken und dabei manchmal sanft die Wolken streifen. Kleine violette Blümchen, welche der Hitze und Kälte trotz und ihre wunderschönen Blüten zwischen Schieferplatten hervorstrecken sind für mich ein Sinnbild für Widerstands- und Anpassungsfähigkeit.
Für den einen ist das Paradies für den anderen eine anstrengende Schutthalde, doch niemand kann die wunderschöne Aussicht von einem Gipfel anzweifeln. Das Gefühl, dass die Welt einem zu füssen liegt. Das Gefühl auf dem Dach der Welt zu stehen. Mit den bescheidenen 2834 m, welche wir als Ziel erklimmen sicher ein bescheidenes Dach, doch das schmälert die Aussicht und das Gefühl der Erungenschaft in keiner Weise.
Und wie sagt das Bob Dylan Axel Rose so schön:
Knock, knock, knockin’ on Heaven’s door
Bei der SAC Hütte mit Blick aufs Hohtürli. Weiter erstreckt sich der Thunersee und noch weiter hinten würde man wohl den Jura erblicken, welcher im Dunst verschwindet.
11:00 — Oben angekommen. Es weht ein kühler Wind und ist auch sonst eher frisch. Die weniger erfahrenen Alpinisten im Team schlottern nach ein paar Minuten im verschwitzten T-Shirt und so beschliessen wir, die etwas längere Pause weitere unten an der Wärme zu machen.
Der Abstieg ist somit auch wenig spektakulär. Genauso steil wie es nach oben gegangen ist, geht es auch wieder nach unten. Das Herz kann zwar im Sparmodus klopfen, dafür sind jetzt die Bremsoberschenkel gefragt.
Im Angesicht des Gletscher legen wir uns ins Gras, packen das Proviant aus und geniessen die Bergwelt. Es kommen jetzt vermehrt auch andere Wanderer von unten hoch, welche zum Teil in der Hütte übernachten werden und zum Teil wohl weiter ins Kiental ziehen werden.
Ein herrliches Plätzchen, bestens geeignet, um die Nacht hier im Schlafsack zu verbringen, doch dafür ist heute leider keine Zeit und der Aufstieg mit soviel Gepäck wäre wohl noch ein bisschen anstrengender gewesen.
Also weiter nach unten bis zur Oberbärgli Alp. Von dort schlagen wir jetzt die Richtung Oeschienensee ein, vorbei durch kühle Wäldchens, steile (sehr steile) Wege und geniessen dabei den Blick auf den Oeschienensee.
Beim See angekommen wird mir klar, dass wir keine Badehose dabei haben. Mist. Und um nackt reinzuspringen ist die Touristenschar doch zu gross. Dazu ist der See nicht wie erwartet eisig kaltet sondern angenehm warm.
Am Rande des Oeschienensees, welcher von steil aufragenden Felsen umrundet ist.
Also machen wir uns auf zum Auto. Dazu geht es nochmals ein paar Minuten steil den Berg runter, genauer gesagt, die Talabfahrt im Winter. Kaum einer von den Touristen hier oben wird zu Fuss hochgelaufen sein.
Vom steilen Abstieg meldet sich dann auch langsam mein linkes Knie. Gut, dann weiss ich, dass es noch da ist und 40 Minuten später sind wir auch schon wieder beim Auto und beendet die Tour somit schweiss gebadet. Das Thermometer zeigt 30°C an. Gut sind wir in der kühlen Morgenbriese aufgestiegen und nicht in der sengenden Nachmittagssonne.
20.87 km, 7:49 h (inkl. gemütlichen Pausen) und 1639 m Anstieg später. Meine Vivofit zeigt mir an, dass ich heute 38090 Schritte gemacht habe und ermahnt mich mit dem roten Balken, dass ich mich mal wieder bewegen soll. Nein… heute habe ich mich genug bewegt.
Eine erfrischende Dusche, gemütlich den Rasen mähen und ein kühler Rivella… aber den roten Balken lasse ich jetzt ruhig rot sein.
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Was ist Trailrunning? Eine Einführung in das Laufen abseits der Strassen
Trailrunning, ein Sport, der in den letzten Jahren immer beliebter geworden ist, fasziniert durch die Verbindung von Ausdauer, Abenteuer und der Liebe zur Natur. Doch was ist Trailrunning genau, und was macht es so besonders? In diesem Artikel erforschen wir die Welt des Trailrunnings, seine Anziehungskraft und wie es sich vom herkömmlichen Straßenlaufen unterscheidet.
Die Essenz des Trailrunnings
Im Kern ist Trailrunning das Laufen in der Natur, abseits asphaltierter Strassen. Es findet auf Wanderwegen, Gebirgspfaden, in Wäldern oder sogar in Wüsten statt. Im Gegensatz zum Strassenlaufen, das meist auf flachen und harten Oberflächen erfolgt, bietet Trailrunning eine Vielzahl von Untergründen wie Erde, Gras, Felsen und Schlamm. Diese natürlichen Hindernisse wie Wurzeln, Steine und unebene Wege machen jeden Lauf zu einem einzigartigen Erlebnis.
Warum Trailrunning?
Viele Läufer wenden sich dem Trailrunning zu, um dem hektischen Stadtleben zu entfliehen und die Ruhe der Natur zu geniessen. Es bietet nicht nur eine physische Herausforderung, sondern ist auch eine Form der mentalen Entspannung und Erholung. Beim Trailrunning geht es nicht nur um Geschwindigkeit oder Distanz, sondern auch um das Erlebnis, die Landschaft und die Verbindung zur Natur.
Unterschiede zum Strassenlauf
Einer der Hauptunterschiede zwischen Trailrunning und Strassenlauf ist das Gelände. Trails sind oft schmal, kurvenreich und haben Höhenunterschiede, was bedeutet, dass Läufer ihre Technik anpassen müssen. Balance, Koordination und Agilität sind ebenso wichtig wie Ausdauer. Trailrunner müssen oft klettern, hüpfen und sich ihren Weg durch unwegsames Gelände bahnen, was zusätzliche Muskelgruppen beansprucht und zu einer ganzheitlicheren körperlichen Betätigung führt.
Ausrüstung für Trailrunning
Die Ausrüstung für Trailrunning unterscheidet sich ebenfalls von der des Strassenlaufs. Wichtig sind vor allem Trailrunning-Schuhe, die für den unebenen Untergrund entwickelt wurden und besseren Halt und Schutz bieten. Je nach Gelände und Wetterbedingungen sind auch spezielle Bekleidung, Rucksäcke, Hydratationssysteme und manchmal sogar GPS-Geräte oder Karten nötig.
Training und Sicherheit
Trailrunning erfordert ein spezielles Training, das sich nicht nur auf Ausdauer konzentriert, sondern auch auf Kraft, Balance und Flexibilität. Da die Wege oft abgelegen sind, ist es wichtig, auf die eigene Sicherheit zu achten. Dazu gehört das Mitführen von Wasser, Nahrung, einer Pfeife, einem Erste-Hilfe-Set und eventuell einer Notfalldecke.
Wettkämpfe und Gemeinschaft
Trailrunning hat eine eigene Wettkampfszene, von lokalen Kurzstreckenrennen bis hin zu Ultramarathons in den Bergen. Diese Events sind oft weniger wettbewerbsorientiert und mehr auf das Gemeinschaftsgefühl und die persönliche Herausforderung ausgerichtet. Die Trailrunning-Community ist bekannt für ihre herzliche und unterstützende Atmosphäre.
Globale Wegbereiter: Bekannte Verbände im Trailrunning
Es gibt mehrere bekannte Verbände und Organisationen, die sich dem Trailrunning widmen. Diese bieten oft Unterstützung in Form von Veranstaltungen, Wettkämpfen, Ressourcen und Gemeinschaftsaktivitäten für Trailrunner an. Einige der bekanntesten Verbände sind:
- International Trail Running Association (ITRA): Diese Organisation widmet sich der Förderung und Entwicklung des Trailrunnings weltweit. Sie bietet ein Bewertungssystem für Rennen, setzt sich für Umweltschutz und Fairplay ein und arbeitet an der Verbesserung der Sicherheitsstandards.
- American Trail Running Association (ATRA): Diese US-basierte Organisation fördert das Wachstum des Trailrunnings durch Bildung, Advocacy und Gemeinschaftsaktivitäten. Sie bietet eine Vielzahl von Ressourcen für Läufer und Veranstalter.
- Trail Runners Association (TRA) in Grossbritannien: Diese Organisation konzentriert sich auf die Förderung und Organisation von Trail- und Fellrennen in Großbritannien. Sie bietet Ratschläge und Unterstützung für Läufer und Rennveranstalter.
- Skyrunner World Series: Diese Serie von Hochgebirgsläufen verbindet Sport mit Abenteuer und bietet einige der anspruchsvollsten Rennen im Trailrunning.
- Deutsche Ultramarathon-Vereinigung (DUV): Speziell für deutsche Läufer, bietet die DUV Informationen und Unterstützung für Ultraläufer und organisiert auch Veranstaltungen.
Diese Verbände tragen zur globalen Vernetzung und Förderung des Sports bei, bieten wertvolle Ressourcen für Läufer und Veranstalter und helfen dabei, das Trailrunning weltweit zu stärken und zu standardisieren.
Fazit – Was ist Trailrunning?
Es ist mehr als nur eine Sportart; es ist eine Leidenschaft, die Menschen aller Altersgruppen und Fähigkeitsstufen zusammenbringt, um die Schönheit der Natur zu erleben und gleichzeitig ihre körperlichen und mentalen Grenzen zu erweitern. Trailrunning ist eine Einladung, die Wege zu verlassen, die wir kennen, und sich auf ein Abenteuer in der Wildnis einzulassen. Es ist eine Reise, die sowohl den Körper als auch den Geist bereichert und stärkt.
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100km von Biel – Eindrücke eines Neulings
Nach einem energiegeladenen Endspurt über die letzten 100 Meter erreiche ich endlich das Ziel. Doch lass uns von Anfang an beginnen: Mein Abenteuer begann um 22 Uhr unter einem sternenklaren Himmel, der etwas zu kühl war, was jedoch ideal für meinen Lauf war. Obwohl ich beschlossen hatte, die ersten 10 Kilometer zu gehen, startete ich ganz am Ende des Feldes. Das stellte sich als herausfordernder heraus als gedacht, umgeben von einer enthusiastischen Menschenmenge, die mich vorantreäumt. Während viele Läufer sofort losstürmten, blieb ich meinem Plan treu und genoss die Atmosphäre beim schnellen Gehen.
Die erste Herausforderung
Bald stieß ich auf die erste Steigung, die sich als deutlich anspruchsvoller herausstellte als erwartet. Es war eine echte Steigerung und nicht nur eine kleine Überführung, wie ich zuerst dachte. Die Dorfgemeinschaften, die entlang der Strecke jubelten, waren eine echte Inspiration.
Unter dem Sternenhimmel
Als ich schließlich offenes Feld erreichte, war der Mond nirgendwo zu sehen, und alles, was ich sah, waren Sterne und eine endlose Reihe kleiner weißer Lichter hinter mir. Ich wurde regelmäßig von schnelleren Läufern überholt, was mich dankbar machte, dass ich mich für die volle Distanz entschieden hatte. Ich konnte die Schönheit der Nacht genießen, obwohl mir bald klar wurde, dass meine Trainingsläufe sich flüssiger anfühlten als dieser.
Der Halbmarathon in Aarberg
In Aarberg, um etwa 00:15 Uhr, war die Stimmung immer noch lebendig, auch wenn es spät war. Hier endete der Halbmarathon, und die Läufer wurden gebührend empfangen. Ich erhielt auch meinen Teil Applaus, obwohl ich noch über 80 km vor mir hatte.
Begegnungen in Lyss
In Lyss traf ich auf die Überbleibsel einer Party. Die hartnäckigsten Feiernden waren noch wach, während andere sich bereits ins Bett zurückgezogen hatten. Hier traf ich meinen Velocoach, und es war ein erhebendes Gefühl, ein bekanntes Gesicht zu sehen.
Verpflegung unterwegs
Die Verpflegungspunkte boten ein reichhaltiges Angebot: Getränke, Brot, Bananen, Power-Riegel, Orangen – alles, was das Herz eines Ausdauersportlers begehrt. Ich beschränkte mich meist auf Bananen und Powerdrinks, obwohl der heiße Bouillon ein unerwarteter Höhepunkt war.
Sonnenaufgang und neue Hoffnung
Nachdem wir die Marathonläufer hinter uns gelassen hatten, sah ich am Horizont die ersten Anzeichen des Morgengrauens. Dieser Moment brachte neue Hoffnung. Jede kleine Steigung nutzte ich, um etwas zu gehen, manchmal sogar nur eingebildet. Aber die Anstrengung begann, an meinen Kräften zu zehren.
Mentaler und emotionaler Kampf
Der Weg nach Kirchberg war ein wichtiger Meilenstein. Der Pfad war eng und steinig, und ich war froh, dass ich ihn nicht im Dunkeln durchqueren musste. Musik half mir, mein Tempo zu steigern, doch ich musste bald zu meinem „Jogging-Geh-Stil“ zurückkehren.
Familienunterstützung
Bei Kilometer 70 wartete meine Familie auf mich. Ihre Anwesenheit war eine enorme Motivation, auch wenn es sich anfühlte, als ob dieser Kilometerpunkt niemals näherkommen würde.
Der lange, harte Weg zum Ziel
Die letzten 25 Kilometer waren eine echte Herausforderung. Jeder Kilometer schien länger zu werden, und die Stille trat an die Stelle der früheren Gespräche und Witze. Trotzdem schaffte ich es, mich durchzukämpfen.
Das ersehnte Ziel
Als ich endlich Biel erreichte, waren die letzten paar Steigungen wie Berge. Trotz der Erschöpfung gelang es mir, auf der Zielgeraden noch einmal zu joggen. Die Emotionen am Ziel waren überwältigend. Ich hatte es in 15:25 Stunden geschafft, die 100 Kilometer von Biel zu bewältigen. Ein riesiges Dankeschön an meinen Velocoach Flo, der mir die ganze Nacht zur Seite stand.
Dieses Erlebnis hat mir gezeigt, wie anspruchsvoll und lohnend Trailrunning sein kann. Ich freue mich schon auf das nächste Mal, auch wenn ich noch nicht weiß, wann das sein wird.
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Die besten Trailrunning-Schuhe für den Jakobsweg: Ein umfassender Leitfaden
Der Jakobsweg, ein Netzwerk von Pilgerwegen, das quer durch Europa nach Santiago de Compostela in Spanien führt, zieht jedes Jahr Tausende von Wanderern und Läufern an. Diese historische Route, bekannt für ihre spirituelle Bedeutung und atemberaubende Landschaften, stellt eine einzigartige Herausforderung dar, insbesondere wenn es um die Wahl der richtigen Ausrüstung (besonders die Trailrunning-Schuhe) geht.
Wir geben bewusst keine konkreten Empfehlungen, da es jedes Jahr neue Schuhe gibt und es sehr individuell ist. Die Kriterien sollen dir jedoch helfen, zu entscheiden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
Unter den verschiedenen Ausrüstungsgegenständen sind die Schuhe vielleicht das Wichtigste, da sie Komfort und Schutz auf dem oft langen und abwechslungsreichen Weg bieten.
In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf die Auswahl der perfekten Trailrunning-Schuhe für den Jakobsweg. Ob du planst, Teile des Weges zu laufen oder einfach einen bequemeren Schuh für lange Wanderungen suchst, die richtigen Trailrunning-Schuhe können deinen Weg erheblich angenehmer gestalten. Wir betrachten die spezifischen Anforderungen des Jakobsweges an die Schuhe und geben dir wertvolle Tipps, damit deine Pilgerreise zu einem unvergesslichen und angenehmen Erlebnis wird.
2. Besonderheiten des Jakobswegs: Routen, Herausforderungen und Umgebungsbedingungen
Der Jakobsweg, auch als Camino de Santiago bekannt, bietet eine Vielfalt an Routen mit jeweils eigenen Charakteristiken und Herausforderungen. Die bekannteste Route, der Camino Francés, führt von den Pyrenäen bis nach Santiago de Compostela und durchquert eine Reihe unterschiedlicher Landschaften, von Bergregionen bis hin zu weiten Ebenen. Andere beliebte Routen sind der Camino del Norte entlang der Nordküste Spaniens und der Camino Portugués, der von Portugal aus in den Norden Spaniens führt.
Spezifische Herausforderungen der Routen:
- Camino Francés: Bietet eine Mischung aus bergigen Abschnitten, insbesondere in den Pyrenäen und in Galicien, und flacheren Teilen im spanischen Hochplateau (Meseta). Diese Route erfordert eine gute körperliche Vorbereitung, besonders für die bergigen Anfangs- und Endetappen.
- Camino del Norte: Diese Küstenroute ist bekannt für ihre hügeligen Abschnitte und häufigeren Regenfälle, was eine größere Herausforderung in Bezug auf Ausrüstung und Ausdauer darstellt.
- Camino Portugués: Tendenziell flacher und kürzer als der Camino Francés, bietet er jedoch in den Sommermonaten eine Herausforderung durch höhere Temperaturen und intensivere Sonneneinstrahlung.
Klimatische Bedingungen und Geländearten:
- Klima: Das Wetter auf dem Jakobsweg kann stark variieren. Im Frühjahr und Herbst muss man mit kühleren Temperaturen und Niederschlägen rechnen, während die Sommermonate heiß und trocken sein können, besonders in der Meseta.
- Gelände: Die Geländearten reichen von gut gepflegten Pfaden und Landstraßen bis hin zu felsigen Bergpfaden und unebenen Feldwegen. Die Beschaffenheit des Bodens kann sich schnell ändern, was flexible und robuste Schuhe erforderlich macht.
- Bodenbeschaffenheit: Erwarte eine Mischung aus festen und losen Untergründen, Schlamm, gelegentlichen Flussüberquerungen und gepflasterten Abschnitten. Diese Vielfalt erfordert Schuhe mit guter Traktion und Unterstützung.
Die Auswahl der Trailrunning-Schuhe sollte sowohl die spezifischen Herausforderungen deiner gewählten Route als auch die klimatischen Bedingungen berücksichtigen. Eine sorgfältige Planung und Vorbereitung sind der Schlüssel, um deine Erfahrung auf dem Jakobsweg zu optimieren und die Reise so angenehm und sicher wie möglich zu gestalten.
3. Wichtigkeit von Komfort und Haltbarkeit über lange Distanzen:
Der Jakobsweg ist bekannt für seine langen Distanzen, die oft über mehrere Wochen oder sogar Monate bewältigt werden. Daher ist der Komfort deiner Schuhe entscheidend. Schuhe, die gut sitzen und deine Füße auch nach vielen Stunden des Gehens oder Laufens unterstützen, können den Unterschied zwischen einer angenehmen und einer schmerzhaften Erfahrung ausmachen. Gleichzeitig ist die Haltbarkeit ein wichtiger Faktor, da die Schuhe unterwegs stark beansprucht werden. Suche nach Schuhen mit verstärkten Zehenbereichen und robusten Sohlen, die der Abnutzung widerstehen können, ohne an Komfort zu verlieren.
Bedeutung von guter Traktion und Unterstützung auf unterschiedlichen Untergründen:
Auf dem Jakobsweg begegnest du einer Vielzahl von Untergründen – von glatten Straßen bis hin zu rutschigen Waldpfaden. Eine gute Traktion ist daher unerlässlich, um auf unterschiedlichen Oberflächen sicheren Halt zu gewährleisten. Die Sohlen sollten ein tiefes Profil haben, das sich in verschiedenen Geländearten bewährt. Gleichzeitig ist eine gute Unterstützung des Fußes wichtig, insbesondere im Knöchelbereich, um Verletzungen vorzubeugen und Stabilität auf unebenem Gelände zu bieten.
Empfehlungen für wasserdichte oder atmungsaktive Materialien je nach Jahreszeit:
Die Wahl zwischen wasserdichten und atmungsaktiven Materialien hängt stark von der Jahreszeit und den zu erwartenden Wetterbedingungen ab. Für Regentage und nasse Bedingungen sind wasserdichte Schuhe unerlässlich. Sie halten deine Füße trocken und verhindern Blasenbildung durch Nässe. In den wärmeren Monaten oder in trockeneren Regionen sind jedoch atmungsaktive Schuhe vorzuziehen, um Überhitzung und übermäßiges Schwitzen zu vermeiden.
Viele moderne Trailrunning-Schuhe bieten eine Kombination aus Atmungsaktivität und Wasserschutz, was sie zu einer vielseitigen Option für den Jakobsweg macht.
4. Auswahlkriterien für Trailrunning-Schuhe:
Bei der Auswahl der idealen Trailrunning-Schuhe für den Jakobsweg sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass sie den spezifischen Anforderungen dieser langen und vielfältigen Route gerecht werden.
- Passende Größe und Passform: Es ist entscheidend, dass die Schuhe perfekt passen. Sie sollten genügend Raum im Zehenbereich bieten, um bei Abstiegen ein Anstoßen der Zehen zu verhindern, und gleichzeitig einen festen Sitz im Fersenbereich gewährleisten, um Blasen und Rutschen zu vermeiden. Achte auf eine Passform, die deiner Fußform entspricht, insbesondere wenn du spezielle Bedürfnisse wie breitere Füße hast.
- Pronationstyp beachten: Dein Pronationstyp beeinflusst, welche Art von Unterstützung du von deinen Schuhen benötigst. Für Überpronierer sind Schuhe mit mehr Stabilität empfehlenswert, während Neutral- oder Unterpronierer meist mit Standardlaufschuhen gut zurechtkommen. Eine professionelle Laufanalyse kann hilfreich sein, um den passenden Schuhtyp zu finden.
- Gewicht der Schuhe: Leichte Schuhe können auf langen Strecken von Vorteil sein, da sie weniger Ermüdung verursachen. Allerdings sollte das geringere Gewicht nicht auf Kosten von Schutz und Haltbarkeit gehen.
- Sohlendesign und Dämpfung: Die Sohle sollte ein ausgewogenes Maß an Dämpfung bieten, um Stöße zu absorbieren, ohne das Bodengefühl zu beeinträchtigen. Ein aggressives Profil mit guter Traktion ist unerlässlich, um auf verschiedenen Untergründen, von schlammigen Wegen bis zu felsigen Pfaden, sicheren Halt zu gewährleisten.
- Wasserdichte vs. Atmungsaktive Materialien: Wasserdichte Schuhe sind ideal für nasse Bedingungen, können aber in heißen Klimazonen zu warm sein. Atmungsaktive Schuhe bieten mehr Komfort bei trockenem und heißem Wetter. Überlege dir, welche Wetterbedingungen du auf deiner Route vorwiegend erwarten kannst, um die richtige Entscheidung zu treffen.
- Langlebigkeit und Qualität: Hochwertige Materialien und eine solide Verarbeitung sind entscheidend für die Langlebigkeit der Schuhe. Sie sollten robust genug sein, um die Strapazen des Weges über mehrere Wochen hinweg zu überstehen.
Die richtige Auswahl der Trailrunning-Schuhe für den Jakobsweg kann eine Investition in dein Wandererlebnis sein. Nimm dir daher die Zeit, verschiedene Modelle auszuprobieren und finde das Paar, das am besten zu deinen Füßen und deinen Laufanforderungen passt.
Pflege und Wartung der Schuhe während und nach der Pilgerreise:
Auf dem Jakobsweg sind deine Schuhe entscheidenden Belastungen ausgesetzt. Um ihre Lebensdauer zu maximieren und den Komfort zu erhalten, ist eine angemessene Pflege sowohl während der Reise als auch danach unerlässlich.
Während der Reise:
- Tägliche Inspektion: Überprüfe deine Schuhe täglich auf Schäden oder Verschleißerscheinungen. Achte besonders auf Bereiche wie die Sohlen, Nähte und Schnürsenkel.
- Reinigung von Schmutz und Dreck: Entferne nach jedem Lauf Schmutz, Schlamm oder Sand. Dies verhindert nicht nur Abnutzung, sondern hält die Schuhe auch atmungsaktiv.
- Trocknen der Schuhe: Falls deine Schuhe nass werden, trockne sie so schnell wie möglich. Stopfe sie mit Zeitungspapier aus, um Feuchtigkeit zu absorbieren, und stelle sie an einen trockenen, aber nicht direkt sonnigen Ort. Vermeide direkte Hitzequellen wie Heizkörper, da diese das Material beschädigen können.
Nach der Reise:
- Gründliche Reinigung: Nach Beendigung der Pilgerreise ist eine gründliche Reinigung der Schuhe empfehlenswert. Verwende eine weiche Bürste und ggf. ein mildes Reinigungsmittel, um hartnäckigen Schmutz zu entfernen.
- Trocknung: Lasse die Schuhe an der Luft trocknen, nachdem du sie von Innensohlen und Schnürsenkeln befreit hast. Achte darauf, dass sie vollständig trocken sind, bevor du sie lagerst.
- Pflege des Materials: Behandle das Außenmaterial deiner Schuhe mit geeigneten Pflegeprodukten. Für Lederschuhe kann eine Lederpflegecreme verwendet werden, während für synthetische Materialien oft spezielle Sprays erhältlich sind.
- Aufbewahrung: Bewahre deine Schuhe in einem trockenen, gut belüfteten Raum auf. Vermeide feuchte oder schwüle Orte, da dies zu Schimmelbildung führen kann.
Eine gute Pflege deiner Schuhe trägt nicht nur dazu bei, dass sie länger halten, sondern gewährleistet auch, dass sie auf deiner nächsten Wanderung oder deinem nächsten Trailrunning-Abenteuer wieder einsatzbereit sind.
Empfehlungen für Socken und Einlegesohlen für Trailrunning-Schuhe
Eine sorgfältige Auswahl von Socken und Einlegesohlen kann den Komfort und die Leistung deiner Trailrunning-Schuhe auf dem Jakobsweg erheblich verbessern.
Socken
- Material: Wähle Socken aus Materialien, die Feuchtigkeit gut ableiten, wie Merinowolle oder spezielle synthetische Fasern. Diese helfen, die Füße trocken zu halten und Blasenbildung zu verhindern.
- Dicke und Polsterung: Die Dicke der Socken sollte der Jahreszeit und den persönlichen Vorlieben entsprechen. Einige Läufer bevorzugen dünne Socken für mehr Bodengefühl, während andere dickere Socken für zusätzliche Polsterung und Schutz wählen.
- Passform: Achte auf eine gute Passform ohne Faltenbildung, um Reibung und Druckstellen zu vermeiden. Socken mit spezieller Passform für den rechten und linken Fuß können zusätzlichen Komfort bieten.
Einlegesohlen
- Unterstützung und Dämpfung: Wähle Einlegesohlen, die eine gute Unterstützung bieten, insbesondere wenn du zu Überpronation neigst oder besondere Bedürfnisse hast. Einlegesohlen können auch zusätzliche Dämpfung bieten und so den Komfort auf langen Strecken erhöhen.
- Anpassbarkeit: Einige Einlegesohlen können individuell angepasst werden, um eine optimale Passform und Unterstützung zu bieten.
- Atmungsaktivität: Achte auf atmungsaktive Materialien, um eine gute Luftzirkulation im Schuh zu gewährleisten und Feuchtigkeit zu reduzieren.
Schuhe immer einlaufen!
Einer der wichtigsten Tipps für eine erfolgreiche und angenehme Erfahrung auf dem Jakobsweg ist das Einlaufen neuer Schuhe. Viele Pilger und Trailrunner unterschätzen oft die Bedeutung dieses Schrittes, was zu schmerzhaften Blasen und anderen Fußproblemen führen kann. Hier sind praktische Ratschläge, wie du deine Schuhe optimal einlaufen kannst, bevor du dich auf deine Reise begibst.
Warum das Einlaufen so wichtig ist
Neue Schuhe können anfangs steif sein und Druckstellen verursachen. Das Einlaufen hilft, das Material zu dehnen und die Schuhe an die Form deiner Füße anzupassen. Dies ist besonders wichtig für lange Wanderungen wie den Jakobsweg, wo du täglich viele Kilometer zurücklegst.
Empfehlungen zum Einlaufen
- Beginne früh: Starte mindestens zwei bis drei Wochen vor deiner Pilgerreise mit dem Einlaufen deiner Schuhe. Dies gibt dir genügend Zeit, eventuelle Probleme zu erkennen und nötigenfalls Anpassungen vorzunehmen.
- Graduelle Steigerung: Beginne mit kurzen Strecken von etwa 3 bis 5 Kilometern und steigere die Distanz allmählich. Ziel ist es, mindestens 50 bis 80 Kilometer in den Schuhen zurückgelegt zu haben, bevor du auf den Jakobsweg gehst.
- Verschiedene Bedingungen: Laufe auf unterschiedlichen Untergründen und bei verschiedenen Wetterbedingungen. Dies hilft, die Schuhe an eine Vielzahl von Situationen anzupassen, denen du auf dem Jakobsweg begegnen könntest.
- Achte auf deine Füße: Beobachte, wie deine Füße auf die Schuhe reagieren. Achte auf Anzeichen von Reibung, Druck oder Schmerzen. Solltest du solche Probleme bemerken, ist es vielleicht notwendig, andere Einlegesohlen zu verwenden oder die Schnürtechnik anzupassen.
Das Einlaufen deiner Schuhe ist ein entscheidender Schritt, um sicherzustellen, dass deine Pilgerreise so komfortabel und angenehm wie möglich ist. Vernachlässige diesen Schritt nicht, denn er kann den Unterschied zwischen einem erfüllenden Erlebnis und einer schmerzhaften Herausforderung ausmachen. Also, nimm dir die Zeit, deine Schuhe richtig einzulaufen, und dein Jakobsweg wird sicherlich zu einem unvergesslichen Abenteuer!
Zusätzliche Ausrüstung für den Jakobsweg
Neben den richtigen Schuhen, Socken und Einlegesohlen gibt es weitere Ausrüstungsgegenstände, die auf dem Jakobsweg nützlich sein können.
- Laufweste oder Rucksack: Für längere Etappen oder wenn du Snacks, Wasser und vielleicht eine leichte Jacke mitnehmen möchtest, ist eine leichte Laufweste oder ein kleiner Rucksack hilfreich.
- Hydratationssystem: Je nach Länge der Etappen und Verfügbarkeit von Wasserquellen entlang des Weges kann ein Hydratationssystem sinnvoll sein, um während des Laufens leichter trinken zu können.
- GPS-Uhr oder Wander-App: Zur Navigation und zum Tracken deiner Fortschritte kann eine GPS-Uhr oder eine Wander-App auf deinem Smartphone nützlich sein.
- Kopfbedeckung und Sonnenschutz: Ein Hut oder eine Kappe sowie Sonnencreme sind wichtig, um dich vor starker Sonneneinstrahlung zu schützen.
- Erste-Hilfe-Set: Ein kleines Erste-Hilfe-Set mit Blasenpflastern, Desinfektionsmittel und grundlegenden Verbandsmaterialien ist immer eine gute Idee.
- Leichte Regenjacke: Eine atmungsaktive, aber wasserdichte Jacke kann bei wechselhaftem Wetter nützlich sein.
Diese zusätzlichen Ausrüstungsgegenstände können dazu beitragen, deine Erfahrung auf dem Jakobsweg angenehmer und sicherer zu gestalten. Denke jedoch daran, das Gewicht zu minimieren, um Ermüdung zu vermeiden und das Laufen zu erleichtern.
Fazit: Der richtige Schritt zum Genuss des Jakobswegs
Nachdem wir die verschiedenen Aspekte der idealen Trailrunning-Schuhe für den Jakobsweg betrachtet haben, fassen wir die wichtigsten Punkte zusammen:
- Komfort und Passform: Wähle Schuhe, die gut sitzen, ausreichend Halt bieten und auch nach langen Strecken bequem bleiben.
- Robuste Traktion und Unterstützung: Achte auf eine Sohle mit guter Traktion und ausreichender Unterstützung, um auf unterschiedlichen Untergründen sicher zu laufen.
- Material und Wetterbedingungen: Entscheide zwischen wasserdichten und atmungsaktiven Schuhen basierend auf den erwarteten Wetterbedingungen.
- Qualität und Haltbarkeit: Investiere in hochwertige Schuhe, die der Abnutzung widerstehen und dich über die gesamte Strecke unterstützen.
- Passende Socken und Einlegesohlen: Ergänze deine Schuhe mit geeigneten Socken und Einlegesohlen für zusätzlichen Komfort und Unterstützung.
- Zusätzliche Ausrüstung: Überlege, welche weiteren Ausrüstungsgegenstände deinen Lauf auf dem Jakobsweg erleichtern können, wie eine Laufweste, ein Hydratationssystem oder eine GPS-Uhr.
Der Jakobsweg ist mehr als nur eine Wander- oder Laufstrecke; er ist eine Reise durch wunderschöne Landschaften mit tiefgreifenden persönlichen und spirituellen Erlebnissen. Mit den richtigen Schuhen an deinen Füßen kannst du diese Reise in vollen Zügen genießen und dich voll und ganz auf die Schönheit der Umgebung und die Freude am Laufen konzentrieren. Also schnüre deine Schuhe, setze den ersten Schritt auf diesen historischen Pfad und erlebe ein unvergessliches Abenteuer auf dem Jakobsweg.
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Kilian Jornet Burgada: Eine Legende des Trailrunnings
Kílian Jornet Burgada ist ein spanischer Profi-Langstreckenläufer im Trailrunning und Skibergsteiger. Er gilt weithin als einer der größten Trailrunner aller Zeiten und hat einige der prestigeträchtigsten Ultramarathons gewonnen, darunter den Ultra-Trail du Mont-Blanc, Grand Raid, Western States und Hardrock.
Jornet hält Geschwindigkeitsrekorde für den Auf- und Abstieg großer Berge wie Matterhorn und Mont Blanc. Zusätzlich hält er den 24-Stunden-Rekord im Aufstiegsskifahren mit 23.864 Metern.
Geboren in Sabadell, Katalonien, Spanien, wuchs Jornet in einer Berghütte in den Pyrenäen auf, wo sein Vater Hüttenwärter und Bergführer war. Bereits im Alter von drei Jahren bestieg er den Tuc de Molières, und mit fünf Jahren kletterte er auf den Aneto, den höchsten Berg der Pyrenäen. Mit sechs Jahren bestieg er seinen ersten Viertausender, das Breithorn.
Jornet begann 1999 mit dem Skibergsteigen und nahm 2000 zum ersten Mal am La Molina-Rennen des spanischen Cups teil. Seit 2003 war er Junior-Mitglied des spanischen Skibergsteigerteams und startet seit 2007 bei den Senioren. Er studierte an der Universität Perpignan Via Domitia.
Seit 2004 wird Jornet von den katalanischen und spanischen Sporträten als Elitesportler anerkannt. Für seine Leistungen im Skibergsteigerteam der Juniorenklasse erhielt er 2004, 2005 und 2006 den katalanischen Sportpreis.
2005 stellte er einen Streckenrekord von 2:30:57 für das Rennen zum 4.015 Meter hohen Dôme de Neige des Écrins auf. Er war Weltmeister in der Buff SkyRunner World Series 2007, 2008 und 2009 und wurde damit der jüngste Athlet, der diese Auszeichnung gewann.
Seine Schwester Naila Jornet Burgada und seine Frau Emelie Forsberg aus Schweden nehmen ebenfalls an Skibergsteigen- und Skyrunning-Veranstaltungen teil. Jornet und Forsberg haben zwei Kinder, geboren im März 2019 und April 2021.
Im Projekt „Summits of My Life“ versuchte Jornet, Auf- und Abstiegsrekorde für einige der wichtigsten Berge der Welt aufzustellen. Dazu gehören Kilimanjaro, Mont Blanc, Matterhorn, Denali, Aconcagua, Elbrus und Mount Everest, den er 2017 zweimal ohne zusätzlichen Sauerstoff bestieg.
Jornet hat auch im Berglauf/Skyrunning, im Duathlon und im Skibergsteigen zahlreiche Erfolge erzielt. Er gewann unter anderem dreimal die Skyrunner World Series und stellte Rekorde im Pikes Peak Marathon und in der Sierre-Zinal auf. Im Skibergsteigen war er unter anderem Weltmeister im Einzel- und Vertikalrennen und gewann die Pierra Menta und das Trofeo Mezzalama.
Jornet hat auch einige Bücher veröffentlicht, darunter „Run or Die“ und „The Invisible Border“, und ist in mehreren Filmen aufgetreten, darunter „Summits of My Life – A Fine Line“ und „Summits of My Life – Déjame Vivir“.
Hier ist eine Liste der wichtigsten Erfolge von Kilian Jornet Burgada im Bereich des Trailrunnings und Skibergsteigens:
Trailrunning-Erfolge
- Ultra-Trail du Mont-Blanc (UTMB): Mehrfacher Sieger dieses prestigeträchtigen Ultramarathons.
- Western States Endurance Run: Gewinner dieses berühmten 100-Meilen-Rennens in den USA.
- Hardrock Hundred Mile Endurance Run: Mehrfacher Sieger und Inhaber des Streckenrekords.
- Grand Raid: Sieger des bekannten Ultramarathons auf der Insel Réunion.
- Skyrunner World Series: Mehrfacher Gesamtsieger der Serie.
- Mount Kilimanjaro: Schnellster Auf- und Abstieg im Jahr 2010.
- Matterhorn: Auf- und Abstieg mit der schnellsten bekannten Zeit im Jahr 2013.
- Denali: Schnellster Auf- und Abstieg im Jahr 2014.
- Aconcagua: Schnellster Auf- und Abstieg im Jahr 2014.
- Pikes Peak Marathon: Sieger und Inhaber des Streckenrekords.
Skibergsteigen-Erfolge
- Weltmeisterschaften im Skibergsteigen: Mehrfacher Weltmeister in verschiedenen Disziplinen.
- Pierra Menta: Mehrfacher Sieger dieses prestigeträchtigen Skibergsteigens-Teamsrennens.
- Trofeo Mezzalama: Sieger des Teamsrennens im Skibergsteigen.
- Patrouille des Glaciers: Sieger des Teamsrennens im Skibergsteigen.
Weitere bemerkenswerte Leistungen
- Mount Everest: Zweifache Besteigung ohne zusätzlichen Sauerstoff im Jahr 2017.
- Mont Blanc: Schnellster Auf- und Abstieg im Jahr 2013.
- Elbrus: Versuch der schnellsten bekannten Zeit im Auf- und Abstieg im Jahr 2013.
- Summits of My Life-Projekt: Versuch, Auf- und Abstiegsrekorde für einige der weltweit größten Berge aufzustellen.
- Rekordhalter in der Vertikalen Kilometer-Disziplin.
Kilian Jornet ist bekannt für seine Vielseitigkeit und seine außergewöhnlichen Leistungen sowohl im Trailrunning als auch im Skibergsteigen. Seine Erfolge und Rekorde stellen ihn als einen der herausragendsten Athleten in beiden Sportarten dar.
Bild: Gerard Reyes – https://www.flickr.com/photos/gerardreyes/8037189623